Wer noch nicht alt genug ist, weiß es vielleicht nicht. Aber: Wenn man beim Arzt Wasserlassen muss und absolut nicht kann, dann hilft häufig ein leicht aufgedrehter Wasserhahn nebenan. Dann funktioniert es! Unser Stress mit dem Wasserlassen blockiert uns, etwas, was wir überhaupt nicht als stressig empfingen, fließendes Wasser, beruhigt uns und weckt unaufdringlich in uns die Vorstellung, wie es unproblematisch geht.
Bei Bettnässern funktioniert häufig die folgende Methode: Man leitet die Kinder zu der Vorstellung an, dass sie sich einen Wasserhahn mit laufendem Wasser vorstellen. Und in einem zweiten Schritt leitet man sie dazu an, diesen Wasserhahn zuzudrehen. In der Vorstellung tropft es zuerst noch ein bisschen, man kann sich vorstellen, das auch zu hören, aber dann fließt kein Wasser mehr und es ist still. Allein diese Übung in einer zwanglosen Atmosphäre über ein paar Tage im Spiel wiederholt, sogar ohne Bezug auf das Bettnässen, kann das Problem lösen.
Unsere Vorstellung beeinflusst also nicht nur unser Gehirn, wie im Beispiel mit der gelben Zitrone, sondern die Vorstellung trägt auch zum Gelingen einer nützlichen Aktion bei, die wir mit unserem Willen nicht steuern können.