Gotteserfahrung durch elektromagnetische Stimulation?

Lesen Sie mehr in der „Welt“ vom 16.3.2007 von Pia Heinemann

Mein Kommentar

Seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gibt es vermehrt wissenschaftliche Untersuchungen zu der Fragestellung, welche biologischen und neurologischen Faktoren religiöse Empfindungen fördern und stärken. Man nennt diese Forschungsrichtung Neurotheologie. Dazu werden elektromagnetische Gehirnstimulationen und natürliche und künstliche halluzinogene Substanzen erforscht.

Künstliche und echte Nahtoderfahrungen – ein kurzer Vergleich

Die Krux dieser Art Forschung liegt darin, dass sie die Forschungsergebnisse so gedeutet werden können, dass religiöse Erfahrungen generell nur von der Funktionsfähigkeit unseres Körpers und unseres sterblichen Gehirns abhängen. Wenn diese These richtig ist, wäre die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ein Irrtum.

Religiöse Erfahrungen können durch elektromagnetische Stimulation und biochemische Verfahren künstlich hervorgerufen werden, davon muss man ausgehen. Diese durch Stimulation hervorgerufenen Erfahrungen unterscheiden sich allerdings qualitativ von sogenannten echten Nahtoderfahrungen, die Menschen ohne Vorsatz und quasi spontan meistens in Extremsituationen oder durch spirituelle Übungen erleben.

Künstlich erzeugte Erfahrungen diese Art hinterlassen bei den Betroffenen meistens gemischte Gefühle. Echte Nahtoderfahrungen dagegen nehmen den Menschen, die sie erleben, die Angst vor dem Sterben. Darin liegt der wesentliche Unterschied. Generell leben Menschen mit spirituellen Überzeugungen stressfreier.

Schlussfolgerung

Ziehen Sie Ihre individuellen Schlussfolgerungen! Stellen Sie sich vielleicht auch die Frage, ob ausschließlich diejenigen Berichte, die von Wissenschaftlern nachvollzogen werden können, wahre Berichte sein können und ob es nicht auch Berichte geben kann, die wahr sind, auch wenn sie von Wissenschaftlern nicht nachvollzogen werden können.