Phobische Störungen sind Ängste vor spezifischen Lebewesen, Situationen und Objekten.
Angststörung mit spezifische Phobie H3
· Angst vor Tieren: Hunde, Katzen, Schlagen, Spinnen etc.
· Angst vor Körpersubstanzen: Blut, Urin, Erbrochenem (Emetophobie) etc.
· Angst vor spezifischen Situationen: Höhenangst, enge Räume (Klaustrophobie), Zahnärzte etc.
Angststörung mit Agoraphobie H3
· Angst bei fehlenden Fluchtmöglichkeiten: Flugangst, Aufzüge, Warteschlangen etc.
· Angst Aufsehen zu erregen: Freie Plätze (Agoraphobie) etc.
· Angststörung mit Sozialphobie H3
· Angst sich zu blamieren: Angst bei Präsentationen, sich nach dem Weg oder einem Preis erkundigen Angst vor einem Date, Angst vor negativer Bewertung durch andere etc.
Generalisierte Angststörung H3
Bei einer generalisierten Angststörung kämpft man im eigenen Kopfkino die meiste Zeit mit Katastrophenszenarien, die rückblickend nie oder nur selten aufgetreten sind. Die Katastrophen betreffen die eigene Person, die nahestehenden Menschen und den Gesamtzustand der Welt. Man reibt sich damit auf, immer vom Schlechtesten auszugehen und andere durch Vorsicht davor schützen zu können. Es kann so weit kommen, dass man durch diese Ängste so abgelenkt ist, dass man bei normalen Tätigkeiten Fehler macht. Daraus leitet man ein vermeintliches Versagen ab und macht sich innerlich klein. Dann wiederholt man dasselbe Vorgehen, um wenigstens eine Existenzberechtigung zu haben.
Man vermutet wissenschaftlich zu einem gewissen Anteil genetische Ursachen für Angststörungen. Allerdings berücksichtigt der genetische Ansatz zu wenig, dass die Kinder von Eltern mit Angststörungen niemals ein Vorbild hatten, vom dem sie hätten lernen können, wie man ohne Angststörung lebt.
Man kann Angststörungen medizinisch und physiologisch als Störungen des Gleichgewichts der verschiedenen Neurotransmitter im Gehirn und im Körper verstehen. Dazu gehören Adrenalin, Cortisol, Noradrenalin, Serotonin, Dopamin und GABA. Daraus leiten sich medizinische Behandlungen mit Medikamenten ab, die das Ungleichgewicht der Botenstoffe ausgleichen sollen. Außerdem sind verschiedene Gehirnregionen identifiziert worden, die mit Angststörungen in Verbindung gebracht werden, beispielsweise die Amygdala, das Hippocampus, der Nucleus Accumbens etc. und auch die Medulla.
Bei dieser Betrachtungsweise wird häufig übersehen, dass die individuelle psychologische Verarbeitung unsere Alltagserfahrungen darauf Einfluss hat, welche Neurotransmitter in unserem Gehirn aktiviert werden. Deshalb reicht eine medikamentöse Behandlung der Angststörung in der Regel nicht aus.
Angststörungen können durch wenige Erfahrungen in unserem Alltag, in denen man völlig überraschend überfordert war, entstehen. So kann bspw. eine traumatische Erfahrung in der Schule, in der ein Kind vom Lehrer überraschend aufgerufen wurde, und vor Schreck sprachlos war eine Ursache dafür sein, dass diese Person als Erwachsener Schwierigkeiten hat, vor anderen frei zu sprechen. Das ist ein Beispiel für eine einfache Angststörung, deren Behandlungsaufwand in der Regel nicht so hoch ist.
Angststörungen können auch durch eine Vielzahl von Erfahrungen, in denen man völlig überraschend überfordert war, entstehen. Angenommen ein Elternteil eines Kindes wäre ein Alkoholiker gewesen. Dann ist die hauptsächliche Befürchtung aller Bezugspersonen um den Alkoholiker herum, ob er gerade alkoholisiert ist oder nicht. Für das Kind und auch für die betroffenen Erwachsenen entstehen durch diesen Alkoholismus eine Vielzahl von mit Angst verbundenen Situationen, je nachdem, ob der Alkoholiker aggressiv oder apathisch auf Alkohol reagiert. Die Betroffenen sind auch noch von der oft getrogenen Hoffnung, der Alkoholiker möge trocken – und damit er selbst sein – begleitet. Das ist ein Beispiel für eine komplexe Angststörung, deren Behandlungsaufwand in der Regel höher ist, aber machbar.
Je größer die Anzahl der kleineren oder größeren Ängste bei den Betroffenen ist, desto mehr nimmt die Angststörung den Charakter einer Depression an.
Bei der integrativen psychologischen Beratung Ihrer Angststörungen und Panikattacken gehen wir den Weg der sicheren kleinen Schritte. Deshalb brauchen Sie keine Angst davor haben, plötzlich keine Angst mehr zu haben, weil Sie sicher schon erlebt haben, dass Ihre Ängste weg waren und dann umso überraschender wiedergekommen sind! Trotzdem besteht durch meine Psychotherapie und integrative psychologische Beratung die gute Aussicht, dass Sie in überschaubarer Zeit eine spürbare Erleichterung von Ihren Angstzuständen erleben.
Sie arbeiten sehr konkret und für Sie auch immer nachvollziehbar – mit mir als Psychologen – an einem optimalen Umgang mit Ihren Angstzuständen. Dadurch bekommen Sie Erfolgserlebnisse in Bezug auf Ihre spezifische Angststörung, Ihre Angstzustände nehmen ab und verlieren sich schließlich. Dies ist die Basis für meine integrative Psychotherapie zur Befreiung von Angst und Panik. Im Prinzip wird die Angst vor der Angst durch eine stabile Differenzierungsfähigkeit ersetzt, mit der Sie sich am Ende selbst immer besser regulieren.
Die Klienten lösen sich immer mehr von übersteigerten Angstreaktionen. Meine Psychotherapie kümmert sich auch darum, welche geistigen Alternativen für Ihre Angstzustände, wenn sie abgenommen haben, Ihnen zur Verfügung stehen. Insgesamt erfahren Sie durch meine psychotherapeutische Leistung als Psychologe eine große Beruhigung und mehr Gelassenheit, damit Sie für die Erfahrungen auf gesunde Art offen sind, die Sie bisher aus Angst vermieden haben. Dadurch unterbrechen Sie negative Denk- und Verhaltensmuster und entwickeln wieder kreative und konstruktive neue Perspektiven für Ihr Leben. Sie gewinnen wieder Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit und sind immer mehr frei von eingebildeten Gefahren.
Präventiv ist es gut, sich sportlich ein bis zweimal in der Woche zu verausgaben. Dadurch werden die im Ungleichgewicht befindlichen Neurotransmitter biologisch abgebaut, und man ist allein deshalb ruhiger (das angenehme Gefühl nach dem Sport). Lernen Sie Entspannungsmethoden zu praktizieren, dann wird die Regulierung der Ängste zu einer Gewohnheit. Funktionierende Gewohnheiten machen einen selbstsicher.
Grundsätzlich ist es sinnvoll bei Angststörungen professionelle Hilfe zu suchen. Trotzdem kann man die eine oder andere Selbsthilfeempfehlung ausprobieren.
Ängste und Panikattacken erlebt man nur in Situationen, die nicht mit Todesgefahr verbunden sind: der „Tiger“ ist nicht da, keine Gefahr durch eine gegen einen selbst gerichtete Waffe, kein Hinterhalt. Wenn wir in Situationen ohne körperliche Bedrohung Angst Symptome haben, sind diese Teil einer Angststörung. Wenn man also ohne körperliche Bedrohung Angst hat, ist man nicht in einer bedrohten Situation, weil die Bedrohung eben nicht vorhanden ist. Manchen Menschen hilft es, sich dies zu vergegenwärtigen, dass sie nicht bedroht sind.
Man kann sich auch überlegen, welche eigenen Ängste die gefühlt kleinsten Ängste sind. Versuchen Sie Ihre kleinsten Ängste in den Griff zu bekommen, dann haben Sie von der Angststörung einen Teil in den Griff bekommen. Damit können sie sich aufbauen.
Prüfen Sie, ob Entspannungsmethoden, wie beispielsweise Autogenes Training, positive Auswirkungen bei Ihnen haben.
Wenn es Ihre Zeit zulässt, führen Sie bspw. Hunde aus dem Tierheim aus, Hundeführer werden immer gesucht. Beobachten Sie die Vierbeiner, warum sie wie handeln, und wovor sie Angst haben. Daraus lernen Sie für Ihren Alltag.
Beschreibungen von Angststörungen findet man schon in der Bibel (Frau von Lot, die aus Angst über die Zerstörung von Sodom und Gomorra zur Salzsäule erstarrt ist (1. Moses, 19:26)).
Auch die Bemalung der Kampfschilde der antiken Krieger sollte die Gegner schockieren und handlungsunfähig vor Angst werden lassen, damit sie leichter zu besiegen waren.
Aus der Antike kennen wir eine Vielzahl von Berichten, in denen die antiken Götter den Menschen erschienen sind. Die Menschen sind dabei häufig maßlos erschrocken und lebten danach in einem Zustand andauernder Angst, die dann Gottesfurcht genannt wurde.
Eine bis heute berühmte antike Philosophie ist die stoische Philosophie oder auch Stoa. Im Kern ist diese Philosophie eine Antwort auf die Frage, wie man mit Existenzängsten umgehen kann. Im Kern geht es dabei darum zu lernen, wie man Situationen in denen man Einfluss ausüben kann von denen unterscheiden kann, in denen man keinen Einfluss ausüben kann. Angst entsteht, weil man sich in unbeeinflussbaren Situationen daran aufreibt, keinen Einfluss nehmen zu können. Die Stoa empfiehlt an der Stelle ganz schlicht: wenn man etwas nicht beeinflussen kann, dann locker bleiben, gelassen bleiben. Es gibt zu diesem Thema gute Bücher.
Unser größter Ruhm besteht nicht darin, niemals zu fallen, sondern jedes Mal aufzustehen, wenn wir fallen. (Konfuzius)
Der größte Fehler, den man in seinem Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (D. Bonhoeffer)
Um Enttäuschungen zu vermeiden, wisse, was ausreichend ist.(Lao Tse)
Furcht besiegt mehr Menschen als alles andere auf der Welt.(Ralph Waldo Emerson)
70 % der Klienten in psychologischen Praxen haben eine Angststörung, die meisten Menschen in Arztpraxen auch. Angststörungen können andere psychische Störungen, wie beispielsweise Panikattacken Burnout begleiten.
Angst ist eine normale Reaktion unseres Körpers auf Gefahren durch Fressfeinde, der berühmte „Tiger“, der uns verfolgt. Diese Angst hilft uns zu überleben, sie ist also eine gute Angst und somit normal. Wenn unsere Ängste uns nicht daran hindern, 80-90 % dessen zu tun, was in unserer Gesellschaft als normal gilt, dann sind unsere Ängste nicht krankhaft. Wenn unsere Ängste uns aber daran hindern, das zu tun, was in unserer Gesellschaft normal ist, dann ist es möglicherweise sinnvoll, qualifizierte psychologische Hilfe zu suchen. Die genaue Grenze zwischen krankhafter Störung und Normalität ist der Leidensdruck der von Angstzuständen Betroffenen.
Angststörungen sind eine Reihe unterschiedlicher, oft schwerer psychischer Einschränkungen. Sie treten jährlich bei ca. 8% aller Menschen auf. Betroffene versuchen viele Situationen im Leben zu vermeiden und werden dadurch behindert, am normalen Alltagsleben unbesorgt teilzunehmen. Wenn das Vermeidungsverhalten misslingt, treten panikartige Zustände auf. Diese Panikzustände fördern wieder das Vermeidungsverhalten usw.
Körperliche Symptome von Angststörungen H3
Identisch mit oder große Ähnlichkeit mit Panikzuständen
Psychische Symptome von Angststörungen H3
· Wiederkehrende Sorgen, Gefühle von Bedrohung, Katastrophen meistens um die Themen Krankheit, Tod, Vergangenheit und Zukunft
· Wenig steuerbare Ruhelosigkeit
· Störende Nervosität
· Schlafstörungen
· Müdigkeit und Abgeschlagenheit am Tag
· Störungen der Konzentration und der Zielerreichung
· Gefühle der Scham, Peinlichkeit und der Hilflosigkeit
· Aufsehen vermeiden, Schüchternheit