Eine gute Frage! Denn wenn man erwartet, dass der andere etwas tut, dann kann man manchmal lange warten. Oder: man wartet sogar vergeblich. Grundsätzlich ist es also sehr sinnvoll, Verantwortung zu übernehmen und das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen. Eine glückliche Beziehung bekommt man nicht umsonst.

Müssen Sie teure Geschenke machen? Grundsätzlich nicht. Nach vielen Untersuchungen, u.a. von Schachner, Shaver und Mikulincer von 2005, geht es für die PartnerIn in der Beziehung vor allem darum, Sicherheit und Verbundenheit zu erfahren. Und diese Gefühle erfährt die PartnerIn, wenn Sie einfach da sind, wenn Ihre PartnerIn Sie braucht. Was Ihre PartnerIn braucht, erkennen Sie an Kleinigkeiten.

Unausgesprochene Kleinigkeiten

Beachtung schenken Sie Ihrer PartnerIn und Ihrer Beziehung, wenn Sie auf die unausgesprochenen Kleinigkeiten reagieren. Das ist die Grundregel gegen Beziehungsstress:

  • Sie hören beispielsweise, dass Ihre PartnerIn ein Gespräch über ein Thema führen möchte, das Ihnen nichts bedeutet. Sie tun Ihrer PartnerIn den Gefallen und sprechen mit ihr darüber, zeigen Sie Interesse. Ihre PartnerIn wird Ihr Verhalten positiv registrieren.
  • Oder Sie merken, dass die PartnerIn einen langgehegten Wunsch erfüllt bekommen möchte, bspw. einmal einen gemeinsamen Ausflug nur zu zweit zu machen. Schauen Sie Ihrer PartnerIn in Augen, um Ihr ihren/seinen Wunsch von den Augen abzulesen.
  • Erinnern Sie sich an den Beginn Ihrer Beziehung, und überraschen Sie die PartnerIn mit einer lieben Zärtlichkeit. Lächeln Sie Ihre PartnerIn an, So halten Sie Ihre Beziehung jung.
  • Fragen Sie Ihre PartnerIn, wie es ihr/ihm geht. Nehmen Sie Anteil an ihren/seinen Gefühlen, geben Sie ihr/ihm das Gefühl, für Sie wichtig zu sein. Sprechen Sie auch aus, dass Ihnen Ihre PartnerIn wichtig ist. Sagen Sie Ihrer PartnerIn täglich ein liebevolles oder zärtliches Wort. Zeigen Sie, dass Sie auf diese Partnerschaft stolz sind und dass Sie darüber glücklich sind, wie es Ihnen in der Beziehung geht.
  • Versuchen Sie Ihrer PartnerIn alles einfach ein bisschen leichter zu machen, von sich aus und ohne Fußangel.

Wie Ihre PartnerIn „Hilfe“ sagt

Hilfebedürftig ist Ihre PartnerIn, wenn sie/er seufzt, bockig ist, schmollt, nervös ist oder schreit. Wir interpretieren diese Hilfsbedürftigkeit häufig fälschlich als Kritik an uns – und lassen unsere PartnerIn mit ihrer Hilfsbedürftigkeit aus Trotz allein.

Nehmen Sie sich also etwas Zeit für Ihre PartnerIn, wenn Sie diese Hilfsbedürftigkeit wahrnehmen, auch wenn Sie erst einmal einen Tiefschlag hinnehmen müssen. Sie wissen ja, es dauert ein bißchen, bis Ihre PartnerIn wieder zugänglich ist. Wenn Sie nur ein bißchen durchhalten, dann ist diese Vorgehensweise Balsam für eine glückliche Beziehung.

Aufmerksamkeit ist eine Investition

Auch wenn die Umsetzung dieser Tipps ein wenig Kraft und Mut kostet, ist dies eine Investition in Ihre Beziehung: damit Sie noch lange etwas von Ihrer PartnerIn haben.

Überlegen Sie, was Sie stattdessen tun würden, wenn Sie Ihrer PartnerIn weiter nur wenig Beachtung schenken würden. Ist das, was Sie stattdessen tun würden, denn wirklich so wichtig? Und zu welchem Ergebnis kommen Sie, wenn alles so bleibt, wie es ist?

Eine lebendige Partnerschaft stirbt, wenn Sie nach der Arbeit nur noch TV, Computer oder Freunde im Fokus haben. Eine Beziehung muss Nahrung bekommen, analog zur Ernährung durch Essen oder dem Gießen von Pflanzen mit Wasser.

Tiefe und Glück in langjährigen Beziehungen

In langjährigen Beziehungen liegt eine Tiefe und ein Glück, dass eine kurze Bekanntschaft gar nicht kennen kann. Achten und horchen Sie also auf die vielen unausgesprochenen Kleinigkeiten, Gefühle, Gedanken und Wünsche in Ihrer Beziehung – auf deren Ausdruck in Mimik, Haltung, Augen, Tonfall der Stimme Ihrer PartnerIn etc., damit Sie noch lange eine glückliche Beziehung haben. Seien Sie sensibel, wenn sich diesbezüglich Änderungen abzeichnen, so vermeiden Sie Beziehungsstress.