Vorweggesagt

Halten Sie sich an die Empfehlungen der Behörden so, wie wir uns in Deutschland im Straßenverkehr an die „rechts vor links“ Regel halten. Wenn alle einer Linie folgen, bleiben mögliche Kollateralschäden gering.

Merkmale der aktuellen Situation

Es ist mitleiderregend zu sehen, wie die Menschen von Ängsten und Unsicherheiten in der aktuellen Krise gepeinigt werden. Jeder scheint nur noch zu befürchten, dass er eine Virusinfektion mit COVID-19 erleidet, die einen potentiell tödlichen Verlauf nimmt.

COVID-19 hat Herzinfarkten, Krebserkrankungen und vielen anderen Krankheiten, auch Mord und Totschlag und vielen anderen Themen, die uns sonst sehr bewegen, die Show gestohlen. Auch die Verkehrstoten sind nicht mehr wichtig. Wir haben sogar die Umweltprobleme aus den Augen verloren. Es scheinen über Generationen vergessene Ängste vor der Pest, Cholera und Lepra geweckt, die unseren Alltag bestimmen. In Zeiten von großen Seuchen gab es schon immer „Corona-Parties“.

Politiker, Wissenschaftler und Presse blasen in ungewohnter Einhelligkeit in ein Horn, am Ende haben wir eine Massenpsychose. Unsere Geschäfte laufen nicht, wir können die Menschen, die uns wichtig sind, nicht retten. Wir sind in unseren Wohnungen und Häusern eingepfercht und können uns nicht wie gewohnt bewegen. Wir erstarren vor einem unsichtbaren Feind. Wir können auf keinen verlässlichen Plan setzen.

Umgang mit der Ungewissheit

Ein mir bekannter Unternehmer hat mir gestern gesagt: „Durch diese Situation müssen wir hindurch, etwas Anderes gibt es einfach nicht“. Das ist sicher richtig. Also heißt die Frage: Wie, wenn wir keine Perspektive haben?

Nehmen Sie sich etwas Zeit, die Ungewissheit loszuwerden

Wenn Sie die Ungewissheit loswerden oder zumindest vermindern wollen, ist es wichtig, in die Befreiung von der Ungewissheit Zeit zu investieren. Wenn Sie sich keine Zeit nehmen, dann lassen Sie sich von der Ungewissheit nur hetzen. Dieses Sich-Hetzen-Lassen führt zu mehr Ungewissheit – und zu weniger Zeit!

Welche Schwierigkeiten haben Sie schon überwunden?

Wir alle haben in unserem Leben schon viele Schwierigkeiten gehabt. Immer wieder glaubt man zu scheitern, aber das Leben geht in den meisten Fällen weiter und wir lernen dazu. Wir vergegenwärtigen uns diese Situationen häufig nicht, weil wir befürchten, es nicht noch einmal zu schaffen. Trotzdem haben wir es immer wieder geschafft!

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um sich zu vergegenwärtigen, welche Situationen sie in Ihrem Leben schon überwunden haben: vielleicht hatten sie als Kind schon Probleme mit Eltern, die mit Ihnen überfordert waren, oder ein Schullehrer mochte sie nicht. Vielleicht gab es Konkurrenzsituationen im Sport, bei der Arbeit oder um einen Lebenspartner. Vielleicht waren sie einer Person auch nur unsympathisch, aber die Person ließ sie das spüren. Oder ein Egoist hat sie ausgenommen.

Legen Sie Ihre Aufmerksamkeit weniger auf die Schmerzen, die mit den entsprechenden Situationen verbunden waren.

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit stattdessen darauf, dass diese Situationen nun hinter Ihnen liegen, Sie haben überlebt, das ist vorbei, die Zeiger der Uhr haben sich gedreht! Auf einer vorgestellten Zeitachse liegen diese mit Ungewissheit verbundenen Erfahrungen hinter Ihnen. Vielleicht haben sie zwischenzeitlich sogar erlebt, wie die Übeltäter zur Rechenschaft gezogen worden sind. Jeder kleine Schritt, der Sie nach vorne gebracht hat, ist es wert, geschätzt zu werden; und es ist sinnlos, wenn Sie die Latte für erfolgreiche Schritte so hochlegen, dass sie sie nicht überspringen können (das nur als Botschaft an die Perfektionisten!).

Machen Sie sich bewusst, dass Sie es geschafft haben, nehmen Sie sich dafür ein paar Minuten Zeit. Lassen Sie das Gefühl zu, dass die Gefahr gegenstandslos geworden ist. Auf diese Weise kommen sie wieder zu sich, praktizieren Sie dies täglich mehrmals.

Sie sind nicht Ihre Narben, sondern das Lebewesen, das sich durch Narben nicht aufhalten lässt!

Schlussfolgerung

Je öfter Sie sich damit befassen, welche schwierigen Situationen im Leben Sie schon überlebt haben, desto mehr werden sie diese Perspektive auf zukünftige Ereignisse und damit auch auf die aktuelle Bedrohung übertragen.

Diese Vorgehensweise vermindert die Ungewissheit und das innerliche Gehetztsein zuerst nur zu einem kleinen Teil, aber mit der Zeit und mit der Gewohnheit immer mehr. Eine alte chinesische Weisheit sagt: Selbst der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt! Machen Sie sich also bewusst, welche Schwierigkeiten schon hinter Ihnen liegen.