Das Problem mit dem Tinnitus

Nach einer aktuellen Veröffentlichung der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ hilft Psychotherapie mit dem Fokus auf die wahrgenommenen Störgräusche bei der Linderung von Tinnitus Symptomen, von denen mindestens 21% aller Erwachsenen betroffen sind. Insbesondere weist die Studie darauf hin, dass in diesem Zusammenhang fehlendes medizinisches Wissen zu einer teuren und langwierigen Behandlung mit fraglichem Ergebnis führen kann.

Studienbeschreibung

Die Studie wurde an der Klinik für Audiologie in Hoensbroek, Holland, durchgeführt. Studienteilnehmer der randomisierten Doppelblindstudie waren Probanden, die älter als 18 Jahre alt und ohne weitere erkennbare Gesundheitsbeschwerden waren.

Gemessen wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität (Gesundheits-Utilities Index-Score), der Schweregrad des Tinnitus (Tinnitus Fragebogen-Score) und die Beeinträchtigung durch Tinnitus (Tinnitus Handicap Inventory-Score). Die Daten wurden vor der Behandlung erhoben und nach 3 Monaten, 8 Monate, und 12 Monate nach der Randomisierung aktualisiert. Die erhobenen Daten wurden statistisch geprüft.

Das Ergebnis der Studie

Von 741 Studienteilnehmern wurden 492 psychologisch und psychotherapeutisch in den Jahren 2007 bis 2011 behandelt. Die Lebensqualität, der Schweregrad des Tinnitus und die Beeinträchtigung durch Tinnitus verbesserten sich, unabhängig vom ursprünglichen Schweregrad des Tinnitus.

Die Wissenschaftler kommen zu der Schlussfolgerung, dass Psychotherapie für viele Menschen unabhängig vom Schweregrad des Tinnitus hilfreich sein kann, wenn es um eine Linderung der Symptome und eine Verbesserung der Lebensqualität geht.

Finanzierung der Studie

Die Untersuchung wurde von der Niederländischen Organisation für Gesundheitsforschung und -entwicklung (ZonMw) finanziert.