Neulich waren Bekannte von uns übers Wochenende Ski fahren. Die Kinder hatten sie bei der Großmutter abgegeben. Als unsere Bekannten zurückkamen, hatte der Papa einen geschwollenen Knöchel: Er hatte sich beim Schlittenfahren verletzt. Nachdem er seine Kinder ob seines geschwollenen Knöchels beruhigt hatte („… ist nicht so schlimm“), konnten sie mit seinem „Aua“ umgehen.

Am nächsten Morgen, nach einer schmerzvollen und schlaflosen Nacht für den Papa, machte der Hausarzt den Vorschlag, die Verletzung in einem MRT untersuchen zu lassen. Dazu fuhren Mama und Papa in eine nahe gelegene Universitätsklinik, und die Kinder kamen wieder zur Großmutter.

Am Nachmittag kam dann per Handy folgende Meldung bei der Großmutter an: kein Bruch, den man operieren könnte, den Knöchel hoch lagern und in zwei Wochen mit der Physiotherapie beginnen. Aber der Papa hätte jetzt auch einen Tutor und – Krücken.

Dieses Telefonat hörten die Enkel mit und begannen laut zu schluchzen und zu heulen, weil der Papa nun Krücken tragen musste. Vermutlich wussten beide nicht, was Krücken sind. Die Enkel ließen sich nicht mehr beruhigen.

Darauf druckte die Großmutter aus dem Internet eine Comic-Figur mit Krücken aus. Anhand dieser Figur erklärte die Großmutter den Begriff „Krücke“. Und dann malten die Kinder und die Großmutter die Comic-Figur mit Farbstiften bunt an, als Geschenk für den Papa, wenn er sie abholen würde.

Da kehrte wieder Ruhe bei den Enkelkindern ein, kein Drama mehr.

Ich finde, eine geniale und einfache Lösung, wie man mit dramatischen Aspekten unseres Lebens umgehen kann.